Wiedersehen mit Pony Hütchen und Emil Tischbein

Unsere 5. und 6. Klassen der Europa-Gesamtschule wurde ein besonderes kulturelles Erlebnis zuteil. In der Stadthalle Delbrück wurde das beliebte Theaterstück „Emil und die Detektive" von Erich Kästner aufgeführt, doch die Aufführung hatte einen besonderen Hintergrund: Die Schauspieler stammten aus einem Sozialprojekt für Inhaftierte im offenen Vollzug.

Die Vorfreude war groß, als die 329 Schüler in der Stadthalle Platz nahmen. Viele von ihnen kannten die Geschichte von Emil Tischbein, einem mutigen Jungen, der sich in der großen Stadt Berlin gegen einen Dieb zur Wehr setzt, aus ihrer Kindheit. Doch dass die Darsteller selbst eine bewegende Lebensgeschichte hatten, wussten die Wenigsten. Das Stück wurde im Rahmen eines Resozialisierungsprojekts aufgeführt, das Gefangenen im offenen Vollzug die Möglichkeit bietet, sich künstlerisch auszudrücken und gleichzeitig soziale Kompetenzen zu stärken.

Bereits nach den ersten Minuten zogen die Schauspieler das junge Publikum in ihren Bann. Mit großer Hingabe und sichtlicher Freude an der Darstellung erweckten sie die Charaktere von Kästners Klassiker zum Leben. Besonders beeindruckt zeigten sich die Schüler von der Authentizität und der Energie, die die Darsteller in ihre Rollen einbrachten. „Man hat richtig gemerkt, dass sie mit viel Herz dabei sind“, berichtete eine Schülerin aus der 6. Klasse begeistert.

Auch die begleitenden Lehrkräfte waren von dem Projekt angetan. „Es ist wichtig, unseren Schülern zu zeigen, dass Kultur mehr ist als nur Unterhaltung. Es kann auch eine Möglichkeit zur Veränderung und zum Neuanfang sein“, erklärte René Neumann, von der Europa-Gesamtschule.

Der Besuch des Theaterstücks „Emil und die Detektive“ war für die Schüler somit weit mehr als nur ein Ausflug – es war eine lehrreiche Erfahrung, die ihnen die Kraft der Vergebung und die Bedeutung von Chancen auf eindrucksvolle Weise nahebrachte.