„Früher an später denken“ ist nicht nur ein beliebter Marketingspruch der Finanzbranche, sondern bewegt aktuell auch die Gesamtschule Delbrück. Denn während das NRW-Schulministerium bislang schemenhaft erste Informationen zum geplanten und verpflichtenden „Reanimationsunterricht“, an dem die Schülerschaft der Klassen sieben bis neun teilnehmen soll, an die Öffentlichkeit brachte, startet die Schule damit schon im laufenden Schuljahr. „Wir haben tatsächlich im vergangenen Jahr den Fall gehabt, dass ein Kind nahezu leblos im Unterricht zusammengesackt ist. Zwei versierte Kollegen haben reanimiert, bis der Notarzt kam und das Mädchen ins Krankenhaus geflogen werden konnte. Seitdem ist klar: Das Thema müssen wir aufgreifen“, sagt Schulleiter Marc Eigendorf. Angetrieben durch die Ankündigung des Ministeriums suchte die Schule nach Unterstützung – und wurde bei der Björn Steiger Stiftung in Baden-Württemberg fündig: Diese wurde 1969 von Ute und Siegfried Steiger gegründet, nachdem ihr Sohn nach einem Verkehrsunfall an den Folgen unzureichender Notfallversorgung verstarb. Seitdem engagiert sich die Stiftung unermüdlich für die Verbesserung des Rettungswesens in Deutschland. Zu ihren wegweisenden Initiativen zählen unter anderem die Einführung der Notrufnummern 110/112. Mit Ihrer Initiative HERZSICHER verfolgt sie in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung das Ziel soviel Menschen wie möglich in Wiederbelebungsmaßnahmen auszubilden. Insbesondere in Schulen setzt sie sich, dafür ein, dass in diesen die Voraussetzungen geschaffen werden, um die Schülerschaft auf Situationen vorzubereiten, in denen ein Mensch sofort reanimiert werden muss. „Wir haben 12 hervorragende Übungspuppen und einen Defibrillator von der Stiftung zur Verfügung gestellt bekommen. Das ist gerade in der Startphase so eines Projekts enorm wichtig“, sagt der im Bereich Arbeitssicherheit mitarbeitende Dennis Urmanski, der früher selber – bevor er den Lehrerberuf ergriff – eine Ausbildung als Rettungssanitäter absolvierte. Die Schule bildet nun Lehrkräfte fort, die wiederum selbst andere Lehrkräfte schulen können, damit die Reanimationsstunden in die Fläche der ganzen Schule getragen werden können.
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